Wandern mit Hund Alpenwuff Ratgeber

Wandern mit Hund I Alpenwuff Ratgeber Freizeit mit Hund

Die Tage sind wieder länger, die Sonne zeigt sich auch an den Wochenenden von ihrer besten Seite und sowohl Hunde als auch Menschen treibt es in die Natur. Die Lockdown-Serie der letzten Jahre im Hinterkopf steigt derzeit das Interesse, statt kleinen Spaziergängen auch größere Touren zu machen und Wandern zu gehen. Doch geht das auch mit Fellnase?


In diesem Blog Artikel erfahrt ihr, wie ihr euren Hund auf kurze und längere Wandertouren vorbereiten könnt. Außerdem haben wir Euch eine Packliste zum Wandern mit Hund zusammengestellt.


Vorbereitung zum Wandern mit Hund

Zunächst müsst ihr euch die grundsätzliche Frage stellen, ob Eure Fellnase Spaß am Wandern hat und charakterlich sowie körperlich für das Wandern geeignet ist. Kleinere Hunde wie Chihuahuas, Möpse oder Dackel sind aufgrund ihrer körperlichen Statur tendenziell keine Ausdauerläufer. Außerdem sollte Eure Fellnase mindestens ein Jahr alt sein, um lange Strecken mit Euch zu wandern, da Knochen und Gelenke vorher noch in der Wachstumsphase sind. Auch bei älteren Hunden solltet ihr mit Hinblick auf mögliche Altersbeschwerden gut überlegen, ob und welche Wandertouren noch funktionieren.

Habt ihr diese Überlegungen angestellt, gilt es drei Dinge vorzubereiten:

Wandern mit Hund - Vorbereitung


Konditionstraining für gute Fitness

Eine Wanderung ist für Eure Fellnase genauso anstrengend wie für Euch. Denn bedenkt immer: Wenn euer Hund nicht an der Leine ist, läuft er ungefähr das Doppelte von dem, was ihr lauft. Daher ist es sehr wichtig, eure Fellnase langsam an weitere Strecken zu gewöhnen. Dies schafft ihr, indem ihr auf ausgedehnten Spaziergängen schrittweise und kontinuierlich die Distanzen steigert. Alternativ könnt ihr auch das Fahrrad zur Hilfe nehmt. Am Fahrrad sollte der Hund jedoch stets traben und nicht schneller werden, damit ihr Kondition aufbaut und nicht Schnelligkeit trainiert. Für ausgedehntere Wandertouren sollte Eure Fellnase ein Fitnesslevel haben, mit dem ihr locker 15 bis 20 km laufen könnt.

 

Gehorsam und ungewohnte Situationen

Beim Wandern trefft ihr als Hund-Mensch-Team auf ungewohnte, neue Situationen. Einmal müsst ihr eine steile, enge Felspassage meistern, dann auf einem dünnen Holzbalken einen Bach überqueren und ein anderes Mal vielleicht durch eine Herde friedlich grasender Kühe spazieren. Diese Situationen erfordern zwei Voraussetzungen:
      • Einerseits sollte Euer Hund die Grundkommandos "Sitz, Platz, Bleib, Stopp, Hier und bei Fuß" mit Perfektion beherrschen. Solltet ihr euch an schwerere Bergtouren heranwagen, ist es für eure Fellnase, Euch selbst, aber auch für andere Wanderer essenziell, dass die Kommandos verlässlich abrufbar sind.
      • Andererseits sollet ihr schwierigere Situationen bewusst geübt haben und so für mehr (Tritt-)Sicherheit bei der eigentlichen Wanderung sorgen. Ihr könnt beispielsweise während des Konditionstrainings immer wieder kleine Kletter- oder Balancierübungen mit eurer Fellnase machen, die Kühe erstmal ganz in Ruhe vom Weg aus kennenlernen oder euren Hund mal am Geschirr über einen Bach tragen ohne dass er herumzappelt. 
Neben dem Konditionstraining solltet ihr also die Grundkommandos und schwierige Situationen gemeinsam in sicherer Umgebung üben. Das hilft euch in der Stresssituationen beim Wandern, eine gewisse Routine abzurufen und festigt die (Tritt-)Sicherheit.
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Organisatorisches: Lokale Regulierungen, Jahreszeit und Routenplanung

Eine Wanderung mit Fellnase benötigt etwas mehr Organisation in dreierlei Hinsicht. Denn ihr solltet lokale Bestimmungen beachten, die Wanderzeit sorgfältig aussuchen und euch intensiv mit der Routenplanung befassen.

 

Die Routenplanung

In der Routenplanung solltet ihr erstens genau überlegen, wo ihr mit den Fellnasen übernachten könnt. Die Übernachtungsmöglichkeiten sind beim Wandern mit Hund oftmals der limitierende Faktor. Wenige Hütten in den Bergen erlauben beispielsweise die Übernachtung von Hunden. In den meisten Regionen gibt es jedoch sehr gute Pensionen, in denen ihr mit Fellnase übernachten könnt. Als zweiten Faktor in der Routenplanung solltet ihr neben der Länge der Strecke auch die Höhenmeter nicht außer Acht lassen. Achtet gerade beim Wandern mit Fellnase darauf, dass es weder bei euch selbst, noch bei eurer Fellnase zu einer Überforderung kommt. Drittens, ist es sinnvoll, sich die Schlüsselstellen der Wanderungen im Internet anzuschauen. Dort findet ihr normalerweise Bilder von steileren Abschnitten der Wanderung, Hängebrücken oder Engstellen, die euch helfen, vom Computer aus einzuschätzen, ob die Wanderung für Euch geeignet ist. Zuletzt solltet ihr auf Wasserstellen auf dem Weg achten, die Eure Fellnase zum Abkühlen und Trinken nutzen kann. Sind auf der Tour keine natürlichen Wasserquellen, plant eine genug Wasser für Euch und eure Fellnase ein.

 

Jahreszeit: Frühling und Herbst sind ideal

Neben der Routenplanung ist entscheidend zu welcher Jahreszeit ihr die Wanderung machen möchtet. Frühling und Herbst sind die perfekten Jahreszeiten zum Wandern mit Hund. Der Sommer eignet sich weniger, da die Wanderwege deutlich überfüllter sind und euer Hund Gefahr läuft, einen Hitzeschock zu erleiden. Gleichzeitig werden Gesteine im Sommer sehr heiß und können unangenehme Verbrennungen an den sensiblen Pfoten auslösen. Solltet ihr dennoch im Sommer wandern, solltet ihr unbedingt früh losgehen, um der Mittagshitze zu entgehen. Außerdem können Hundeschuhe als wirksamer Pfotenschutz hilfreich sein.

 

Lokale Bestimmungen und Regulierungen

Zuletzt solltet ihr Euch über lokale Bestimmungen informieren. Solltet ihr ins Ausland reisen, ist unbedingt der Impfausweis eures Hundes mit den gängigen Impfungen mitzuführen. Außerdem führen Wanderungen oft durch Naturschutzgebiete, Wildschutzzonen und in Seilbahnen mit besonderen Regelungen für das Mitführen von Hunden. Informiert euch hier vorab, sodass ihr alle notwendigen Hilfsmittel wie beispielsweise Leine und Maulkorb dabei habt.

Packliste zum Wandern mit Hund

Doch was gehört nun auf so eine Wanderung mit Fellnase in den Rucksack? Damit ihr nichts vergesst, findet ihr hier eine kleine Packliste für Tageswanderungen und das Weitwandern mit Hund. Diese haben wir basierend auf unseren Alpen-Erfahrungen für Euch zusammengestellt.

Checkliste Wandern mit Hund - Tageswanderungen
Checkliste Wandern mit Hund - Mehrtageswanderungen

 

Tipps zum Weitwandern mit Hund

 

*Hundefutter Empfehlung: Trockenfutter

Für das Weitwandern mit Hund eignet sich Trockenfutter am besten. Denn es ist ziemlich mühselig, frische Zutaten oder Dosen für mehrere Tage mitzunehmen. Die leichtere Variante ist, auf ein hochwertiges Trockenfutter zurückzugreifen. Dabei könnt ihr die jeweiligen Tagesrationen in Frischhaltebeuteln abpacken und behaltet auf der Wandertour einen guten Überblick über eure Reserven. Achtet auf der Tour darauf, dass ihr eure Fellnase circa zwei Stunden vor der Wanderung und auch abends nicht direkt nach der Wanderung füttert. Es besteht sonst die Gefahr eines umgedrehten Magens.

Rechtzeitige Futterumstellung

Außerdem solltet ihr, sofern ihr sonst kein Trockenfutter füttert, frühzeitig vor der Wanderung auf das gewünschte Trockenfutter umstellen. Hier findet ihr eine Anleitung zur Futterumstellung auf kaltgepresstes Trockenfutter. Fangt ihr erst am Tag der Wanderung an, das Trockenfutter zu füttern, kann es zu Durchfall kommen. Dies zieht deiner Fellnase wertvolle Energie und Elektrolyte, die sie eigentlich zum Wandern bräuchte.
 


Fazit: Das Wandern ist des Hundes Lust

Ob hoch hinaus in das felsige Alpenland oder bewaldet, hügelig durch die deutschen Mittelgebirge - wandern wird immer beliebter - auch und vor allem mit Fellnase! Egal ob ihr nur ein Wochenende oder gleich einen ganzen Wanderurlaub unterwegs seid, werdet ihr beim Wandern ein unvergessliches Teamerlebnis mit eurem Hund erleben und von Schritt zu Schritt mehr zusammenwachsen.
 

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