Wie bei jeder Form der Ernährung gibt es auch beim kaltgepressten Hundefutter einige Nachteile, über die ihr informiert sein solltet. Diese zeigen wir Euch im Folgenden detailliert auf.
Nachteile kaltgepresstes Hundefutter
Im Folgenden zeigen wir Euch fünf Nachteile von kaltgepresstem Hundefutter auf.
Geringere Haltbarkeit von kaltgepresstem Hundefutter
Aufgrund des schonenden Herstellungsprozesses und des Verzichts auf künstliche Konservierungsstoffe birgt das naturnahe, kaltgepresste Hundefutter einen Nachteil: Es ist nicht so lange haltbar wie andere Futtermittelarten. Durchschnittlich ist kaltgepresstes Hundefutter zwischen 3 Monaten und 8 Monaten haltbar. Es sollte kühl und trocken gelagert werden ohne direkte Sonneneinstrahlung. Im Vergleich dazu sind extrudierte Trockenfutter, welche mit künstlichen Konservierungsstoffen versehen werden, bis zu 18 Monate haltbar.
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Futterumstellung kann länger dauern und zu Durchfall beim Hund führen
Eine Futterumstellung bedeutet immer eine Veränderung für Deine Fellnase, an die sie sich erstmal gewöhnen muss. Nicht selten reagieren Hunde zunächst mit Durchfall oder Blähungen. Vor allem bei einer Umstellung von extrudiertem Futter zu kaltgepresstem Futter ist diese Erscheinung häufig zu beobachten.
Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen müssen sich der Darm und seine Enzyme zunächst umstellen. Enzyme sind dafür zuständig, die Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen und aufzuspalten. Der schlaue Körper eurer Fellnase bildet dabei die Enzyme, die er für sein Futter benötigt. Wird das Futter umgestellt, passen die Enzyme zum Aufschließen des alten Futters meistens nur noch teilweise und es müssen sich zunächst passende Enzyme für das neue Futter bilden. Es kann übergangsweise zu Durchfall und Blähungen kommen.
Zum anderen sind die Nährstoffe in extrudierten Futtern durch die starke Hitzezufuhr sehr stark aufgeschlossen, sodass eure Fellnase bei der Verdauung wenig zu tun hat. Bei naturnaher Ernährung durch kaltgepresstes Futter hat der Darm Deiner Fellnase hingegen mehr zu tun. Denn kaltgepresste Futtersorten halten tendenziell mehr Ballaststoffe bereit und zerfallen im Darm sofort in ihre Bestandteile. Auch wenn die erhöhte Darmaktivität eine positive Veränderung für die Gesundheit eures Hundes ist, kann es bei einer Umstellung zunächst zu Blähungen und Durchfall kommen. Dieser ist jedoch nicht gleich negativ oder als Unverträglichkeit zu werten, wie ihr im Ratgeberartikel zur Futterumstellung auf kaltgepresstes Hundefutter lernen könnt.
Hund hat mehr Kot
Ein weiterer Nachteil bei kaltgepresstem Hundefutter ist der erhöhte Kotabsatz. Aufgrund der intensivierten Darmbewegung, der schnellen Verwertung der Nährstoffe, der Enzymveränderung und der Zusammensetzung von kaltgepresstem Futter kommt es dazu, dass Eure Fellnase öfter ihr Geschäft erledigen muss als beispielsweise bei extrudierten Futtern, die zunächst im Hundebauch aufquellen. Mehr Hintergründe zu dem Phänomen findet ihr im Ratgeberartikel viel Kot nach Futterumstellung. Die ein oder andere zusätzliche Gassi-Runde sollte entsprechend bei der Fütterung von kaltgepresstem Trockenfutter eingeplant werden.
Hund hat mehr Durst
Ein weiteres Phänomen, welches bei der Fütterung von kaltgepresstem Futter vor allem in den ersten Wochen bei einer Futterumstellung auftreten kann, ist, dass der Hund mehr Durst hat. Für den Hund ist dies eher positiv, da er damit die Veränderung der Darmenzyme vorantreibt. Es ergibt sich gerade für Hundebesitzer jedoch ein ähnlicher Nachteil wie beim erhöhten Kotabsatz: Die ein oder andere zusätzliche Gassi-Runde sollte entsprechend bei der Fütterung von kaltgepresstem Trockenfutter eingeplant werden.
Erhöhte Keimbelastung – Mythos oder Realität?
Ein im Netz immer wieder aufgegriffener Nachteil des Kaltpressverfahrens ist, dass Keime bei den Kaltpress-Temperaturen nicht vollständig abgetötet werden. Dies ist aus unserer Sicht jedoch ein nur bedingt haltbares Argument, denn:
- Laut EU-Verordnung Nr. 142/2011 muss jegliches Fleisch, welches als Heimtierfutter verwertet wird, auf mindestens 80°C erhitzt und abgekocht werden. Das bedeutet für jegliches Fleisch, welches später per Kaltpressverfahren in einem Hundefutter verarbeitet wird, dass es bei Temperaturen von über 80°C vorbehandelt werden muss. Dies wird in vielen Beiträgen außer Acht gelassen. Mit der Vorbehandlung des Fleisches vor der Kaltpressung verliert dieser Nachteil jedoch sein Argument.
- Es wird während des gesamten Produktionsprozesses normalerweise die Keimbelastung überwacht.
Dennoch ist es wichtig, zu verstehen woher Fleisch kommt und wie es vorbehandelt wurde. Die Vorbehandlung bei 80°C stellt eine Mindesttemperatur dar, bei der Keime möglicherweise noch denkbar sind. Wird das Fleisch jedoch bei mehr als 100°C abgekocht, sehen wir kein Risiko der Keimbildung.
Diese Nachteile solltest Du bei der Auswahl eines geeigneten Futters für Deine Fellnase berücksichtigen. Doch für ein ganzheitliches Bild schau Dir auf jeden Fall auch die Vorteile von kaltgepresstem Hundefutter an.
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