Viele Hundebesitzer stehen vor immer wieder vor dem gleichen Problem: Ihr Vierbeiner schmatzt auffällig, frisst vermehrt Gras oder zeigt plötzlich Appetitlosigkeit. Oft steckt Sodbrennen dahinter – ein Problem, das nicht nur Menschen, sondern auch Hunde betreffen kann.
Sodbrennen bedeutet konstanter Stress, Unwohlsein und Schmerzen für den Hund. Es bleibt dennoch häufig unerkannt, da die Symptome nicht richtig interpretiert werden.
In diesem Artikel erfährst du, welche Ursachen Sodbrennen beim Hund haben kann, wie du die Symptome erkennst und welche Fütterung wirklich hilft.
Inhalte
1. Entstehung von Sodbrennen beim Hund
Sodbrennen entsteht durch einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, ein Phänomen, das als gastroösophagealer Reflux (GER) bezeichnet wird. Normalerweise verhindert der untere Ösophagussphinkter (ein Ringmuskel am Übergang von der Speiseröhre zum Magen) das Zurückfließen von Magensaft. Ist dieser Muskel jedoch geschwächt oder eröffnet sich unkontrolliert, kann saurer Magensaft in die Speiseröhre gelangen und die dortige Schleimhaut reizen (Hall & German, 2021).
Die Magensäure, bestehend aus Salzsäure (HCl), Pepsin und weiteren Enzymen, dient der Verdauung und Abwehr von Krankheitserregern. Wird zu viel Magensäure produziert oder verbleibt sie zu lange im Magen, steigt das Risiko für einen Reflux. Faktoren wie eine fettreiche Ernährung, Übergewicht oder eine erhöhte Produktion des Hormons Gastrin können zu einer verstärkten Säuresekretion beitragen (Freeman et al., 2018).
Ein wiederkehrender Reflux kann die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und entzündliche Prozesse auslösen, was als Refluxösophagitis bekannt ist. Diese Entzündung kann Schmerzen, Schluckbeschwerden und in schweren Fällen Schleimhautveränderungen hervorrufen (Gaschen, 2019).
2. Ursachen von Sodbrennen bei Hunden
Sodbrennen beim Hund kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Eine häufige Ursache ist eine falsche Ernährung mit zu fettigem, zu proteinreichem oder stark gewürztem Futter. Solche Nahrungsmittel regen die Magensäureproduktion an und können die Schleimhäute reizen (Hall & German, 2021). Auch feste Fütterungszeiten, eine Futterumstellung oder zu große Portionen können den Magen belasten und die Säurebildung begünstigen. Auch quellendes Futter mit geringer Verdaulichkeit kann eine Ursache sein.
Einige Hunde neigen zudem von Natur aus zu einer erhöhten Magensäureproduktion, was insbesondere bei bestimmten Rassen wie Bulldoggen, Doggen oder Möpsen und bei adipösen oder trächtigen Hunden auftritt (Freeman et al., 2018). Ebenso können Stress - z.B. durch Umwelt, Training, Geräusche oder Alleinsein und Veränderungen in der Umgebung Sodbrennen auslösen. Zuletzt führen Futtermittelunverträglichkeiten oder eine Gastritis als zugrundeliegende Erkrankung oftmals zu Sodbrennen (Guilford & Marks, 2017).
3. Symptome von Sodbrennen beim Hund
Hunde mit Sodbrennen zeigen oft auffällige Verhaltensänderungen. Häufiges Schmatzen, exzessives Lecken der Lefzen oder vermehrtes Schlucken sind typische Anzeichen. Auch die Vorderkörpertiefstellung ist häufig zu beobachten. Viele Hunde fressen instinktiv Gras oder Erde, um die Magensäure zu neutralisieren, oder wirken unruhig und gereizt. Auch Aufstoßen, Würgereiz und schlechter Atem können Hinweise sein (Gaschen, 2019). In schweren Fällen kommt es zu Appetitlosigkeit, Erbrechen von gelbem Schaum oder Gewichtsverlust. Halten die Symptome länger an oder treten sie regelmäßig auf, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.
4. Wie die richtige Ernährung bei Sodbrennen hilft
Die richtige Ernährung kann die Magenschleimhaut schützen, die Magensäureproduktion regulieren und den pH-Wert im Magen ausgleichen. Leicht verdauliche Proteine aus magerem Fleisch wie Huhn oder Pute belasten den Magen weniger und reduzieren die Notwendigkeit einer hohen Säureproduktion zur Verdauung (Guilford & Marks, 2017). Kohlenhydrate wie Haferflocken oder Kartoffeln binden überschüssige Magensäure und können die Magenwand schützen.
Bestimmte Lebensmittel haben zudem eine beruhigende Wirkung auf die Magenschleimhaut. Naturjoghurt oder Hüttenkäse enthalten probiotische Bakterien, die das Magenmilieu stabilisieren und Entzündungen entgegenwirken (Freeman et al., 2018). Fette sollten hingegen nur in geringen Mengen gefüttert werden, da sie die Magenentleerung verlangsamen und so das Risiko für einen Rückfluss erhöhen (Hall & German, 2021).
Eine faserreiche Ernährung kann ebenfalls helfen, indem sie die Magenbewegung reguliert und für eine gleichmäßige Verdauung sorgt. Besonders Gemüse wie Kürbis, Karotte oder Zucchini enthalten Ballaststoffe, die den Nahrungsbrei binden und die Magenschleimhaut schützen. Mehrere kleine Mahlzeiten und keine festen Fütterungszeiten am Tag verhindern zudem, dass zu viel Magensäure auf einmal produziert wird, wodurch das Risiko eines Refluxes reduziert wird (Gaschen, 2019).
5. Hausmittel und unterstützende Maßnahmen
Einige Hausmittel können dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Heilerde ist bekannt dafür, überschüssige Magensäure zu binden und den Magen zu beruhigen. Ulmenrinde in Wasser legt sich hingegen schützend auf die Magenschleimhaut. Achtung: Wegen der erschwerten Nährstoffaufnahme über die Magenschleimhaut sollte diese nicht dauerhaft gefüttert werden. Auch Kamillentee oder Fencheltee wirken entspannend auf den Magen-Darm-Trakt und können in kleinen Mengen angeboten werden (Freeman et al., 2018).
Zusätzlich kann es helfen, den Napf leicht erhöht aufzustellen, damit die Magensäure nicht so leicht in die Speiseröhre zurückfließt. Nach dem Fressen sollte der Hund nicht sofort toben oder springen, da dies die Symptome verstärken kann.
6. Wann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden?
Gelegentliches Sodbrennen lässt sich oft mit einer Ernährungsumstellung und Hausmitteln in den Griff bekommen. Wenn die Symptome jedoch häufig auftreten oder mit Erbrechen, Gewichtsverlust oder starkem Speichelfluss einhergehen, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden. In solchen Fällen kann eine ernsthafte Erkrankung wie eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür vorliegen, die eine gezielte Behandlung erfordert (Gaschen, 2019). Auch wenn eine Ernährungsumstellung keine Besserung bringt, kann eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll sein.
💡 Fazit: Die richtige Ernährung zur Vorbeugung von Sodbrennen
Sodbrennen kann für Hunde unangenehm sein, lässt sich jedoch mit der richtigen Ernährung und einigen vorbeugenden Maßnahmen effektiv vermeiden. Eine magenschonende Kost, der Verzicht auf stark gewürzte und fetthaltige Lebensmittel sowie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag können helfen, die Beschwerden zu lindern. Sollten die Symptome anhalten oder sich verschlimmern, ist eine tierärztliche Untersuchung ratsam. Mit einer angepassten Ernährung kann langfristig für das Wohlbefinden deines Hundes gesorgt werden.
Quellen
Freeman, L. M., Chandler, M. L., Hamper, B. A., & Weeth, L. P. (2018). "Current knowledge about the risks and benefits of raw meat-based diets for dogs and cats." Journal of the American Veterinary Medical Association, 253(11), 1549-1558.
Gaschen, F. P. (2019). "Gastrointestinal disorders in older dogs." Veterinary Clinics: Small Animal Practice, 49(4), 569-583.
Guilford, W. G., & Marks, S. L. (2017). "Gastrointestinal Pharmacology in Small Animals." In: Clinical Veterinary Advisor: Dogs and Cats. Elsevier Health Sciences.
Hall, E. J., & German, A. J. (2021). "Diseases of the stomach." In: Textbook of Veterinary Internal Medicine. Elsevier.
FAQ
Was bedeutet "offene Deklaration"?
Die " offene Deklaration " im Zusammenhang mit Hundefutter bezieht sich auf die transparente Offenlegung von Informationen über die Zusammensetzung des Futters in Bezug auf die einzelnen Inhaltsstoffe und deren verarbeitete Mengen.
"Offene Deklaration" bedeutet, dass wir beim Alpenwuff Futter alle Zutaten und deren genaue prozentuale Anteile transparent auflisten. Du weißt also immer, was genau in jedem Beutel Alpenwuff steckt.
Eine offene Deklaration dient dazu, Tierhaltern klare Informationen über das Futter zu geben, damit sie fundierte Entscheidungen zur täglichen Ernährung treffen können. Durch das Lesen der Deklaration können Tierhalter feststellen, welche Hauptbestandteile im Futter enthalten sind. Das unterstützt dabei, Allergene auszuschließen, die Qualität eines Futters zu bewerten und ein Verständnis für das Verhalten eines Hundes zu entwickeln. Denn besteht ein Futter beispielsweise zu einem Großteil aus Mais, spiegelt sich das oft im Verhalten wider. Eine offene Deklaration ermöglicht es also sicherzustellen, dass das Futter den individuellen Bedürfnissen des Hundes entspricht und seine Gesundheit fördert. Darüber hinaus enthält die Deklaration idealerweise Informationen über den Hersteller und den Herstellungsprozess, was Vertrauen in die Produktqualität und Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe schafft.
Warum sollte kaltgepresstes Futter besser sein?
Der Vergleich zwischen extrudiertem und kaltgepresstem Hundefutter kann anhand mehrerer Aspekte aufgezeigt werden, die die Vorzüge von kaltgepresstem Futter verdeutlichen:
- Schonender Herstellungsprozess: Kaltgepresstes Futter wird bei niedrigeren Temperaturen (60°C) hergestellt. Im Gegensatz dazu wird extrudiertes Futter bei hohen Temperaturen (bis zu 200°C) hergestellt, was zu einem größeren Verlust natürlicher Nährstoffe führt.
- Bessere Nährstofferhaltung: Der schonende Herstellungsprozess trägt dazu bei, dass natürliche Nährstoffe der Zutaten ähnlich wie bei der Dampfgarung besser erhalten bleiben. Aufgrund der schonenden Temperaturen bleiben natürliche Vitamine und Nährstoffe in kaltgepresstem Futter weitgehend intakt.
- Bessere Verdaulichkeit: Kaltgepresstes Futter zerfällt im Hundemagen schnell in seine Bestandteile und bläht nicht wie es die meisten extrudierten Futterbriketts bei Flüssigkeitskontakt auf. Somit sind die Nährstoffe schnell zugänglich und verdaubar. Die leichtere Verdaulichkeit von kaltgepresstem Futter kann dazu beitragen, dass Hunde weniger Verdauungsprobleme haben. Dies führt zu weniger Blähungen und einem insgesamt zufriedeneren Hund.
Auf wieviel Grad wird das Futter erhitzt?
Unser Futter wird bei niedrigen Temperaturen schonend kaltgepresst, um die Nährstoffe zu erhalten. In der Kaltpresse wird eine maximale Temperatur von ca. 60°C erreicht.
"Futter ohne Kompromisse“ - Wir wollen, dass mehr Hunde gesund ernährt werden!

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